Können Sie sich eine Stadt noch ohne Leuchtreklame vorstellen? Können Sie sich vorstellen, dass es nachts dunkel wird und abgesehen von ein paar Straßenlaternen und Autos wird die Stadt durch rein gar nichts erhellt? Kein Theater, kein Supermarkt und kein Restaurant leuchten, die Straßen sind dunkel, die Häuser einheitlich grau. Die Stadt wirkt buchstäblich ausgestorben. Und wahrscheinlich wäre sie das ohne Licht auch. Licht bedeutet Leben. Wo es dunkel ist, hält man sich nicht gern auf, außer vielleicht zum schlafen. Licht jedoch lockt. Leuchtreklame bringt das Licht seit vielen Jahren auch nachts in die Städte, bringt Orientierung und verwandelt Städte in Räume, in denen auch nachts gelebt wird.

Die Anfänge der Leuchtreklame

Menschen, die Handel betreiben, etwas verkaufen und Kunden anlocken wollen, versuchen schon immer zu werben. Sei es auf ganz simple Art und  Weise als Marktschreier oder durch Infoblätter – die Menschen versuchen auf Ihre Ware aufmerksam zu machen. Besonders in Städten haben sich deshalb verschiedenste Werbeträger entwickelt. Lange Zeit galten beispielsweise Litfaßsäulen als eine der wichtigsten Werbeflächen in städtischen Gebieten. Zudem prägten sogenannte Nasenschilder die Fassaden von Geschäften und Gaststätten. „Nase“ deshalb, weil sie von der Hauswand abstanden und in die Luft ragten. Die typischen Messing-Brezeln an traditionellen Bäckereien oder der Stiefel vor einem Schuster kommen den meisten von uns zumindest aus Filmen noch bekannt vor. Eine Revolution erfuhr die Außenwerbung mit der Einführung von Leuchtreklame.

Verschiedene Quellen streiten sich darüber wann und wo die erste Leuchtreklame in Deutschland installiert wurde. Möglicherweise war es 1896 am Berliner Spittelmarkt für Malton-Wein. Die ersten Lichtwerbeanlagen erstrahlten zwar noch nicht in bunten Neonfarben, sondern bestanden aus herkömmlichen Glühbirnen, für die damalige Zeit war aber auch das eine große Veränderung und ging häufig mit einer Menge Aufwand einher.Tausende kleiner Glühbirnen und viele Kilometer Verbindungskabel wurden verbaut, um mit Leuchtreklamen zu werben. Die Entwicklung der Leuchtreklame wurde jedoch immer wieder ausgebremst. Während des ersten Weltkriegs wurde sie aus energiepolitischen Gründen verboten. In den darauffolgenden Goldenen Zwanzigern erlebte sie zwar einen erneuten Aufschwung, allerdings nur um im Zweiten Weltkrieg im Zuge der Verdunkelungsmaßnahmen wieder verboten zu werden.

Der Durchbruch der Leuchtreklame

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Wirtschaftswunder in den 50er Jahren ließ die Leuchtreklame ihre dunkle Zeit hinter sich und erlebte einen Durchbruch in Deutschland. Bunte Neonschriftzüge in hell leuchtenden, kräftigen Farben standen für die Aufbruchsstimmung, die die Menschen nach den Jahren des Kriegs und der Entbehrung überkam. Die Lichtwerbung feierte das Leben und lud die Menschen in Gaststätten, Kinos und Geschäfte ein. Auch Greiner Werbetechnik ist in dieser wichtigen Phase in das Geschäft der Leuchtreklame eingestiegen. Seither ist die Branche zwar beständig von Veränderungen geprägt, allerdings denkt wohl kaum mehr jemand an ein Verbot dieses prägenden Elementes moderner Städte.

Leuchtreklame in der Zukunft

Heute gibt es in der Werbung so gut wie nichts, was es nicht gibt. Große Leuchttafeln werden digital gesteuert, ändern minütlich ihr Design, SMS-Kampagnen schicken Werbung direkt auf private Handys und in sozialen Netzwerken bekommen wir Werbevorschläge, die sich an unserem persönlichen Kaufverhalten orientieren. Trotz all dieser Entwicklungen, montiert niemand seine Leuchtreklame ab. Eine ansprechende Außenwerbung bleibt ein essentieller Bestandteil einer guten Werbestrategie. Und mit dem richtigen Design und im richtigen Licht lockt Leuchtreklame auch in Zukunft Menschen an und bringt Leben in die Städte.